Magische Tierwesen und wo sie zu finden sind [eine Rezension]
Joanne K. Rowling, als Drehbuchautorin, und David Yates (Regisseur) versetzen den Zuschauer in das Jahr 1926 in ein New York, das von dunklen Kräften heimgesucht wird. Vielmehr noch als der junge Newt Scamander (Autor des gleichnamigen Buches, welches später den Zauberschülern in den Harry Potter-Filmen als Lehrbuch dient) seinen Koffer mit dem eines „Muggels" verwechselt und so einige seiner gesammelten Tiere entweichen. Von da an droht alles aus den Fugen zu geraten. Das ist genauso dramatisch wie es sich anhört, denn es steht nicht mehr und nicht weniger als die Enthüllung der Zaubererwelt auf dem Spiel. Hier zeigt sich J. K. Rowling als politische Autorin, die es sich nicht nehmen lässt, auch heikle Themen anzusprechen. So formiert sich eine Gruppe von Nichtmagiern, die gegen Zauberer ist und sich den Hexenverbrennungen von Salem zugeneigt zeigt.
Gut und Böse duellieren sich dabei nicht allzu stark. Es ist vielmehr ein Erstarken von innen, denn auch einige Zauberer fragen sich: „Wem nutzt das Versteckspiel wirklich? Uns oder ihnen [den „Muggeln"]?" Diese Revolution wird von Gellert Grindelwald (Johnny Depp) in Gestalt von Percival Graves angeführt, der mithilfe des schüchternen und von seiner Mutter drangsalierten Credence (der ein Squib ist, d.h. ein Nichtmagier mit Vorfahren, die zaubern konnten) zu einem Kind vordringen will, dass so mächtig ist, dass es die Zauberer enthüllen und die „Muggel" töten kann.
Im inneren Konflikt auf der einen Seite, zeigt sich im magischen Koffer auf der anderen Seite, in der der Protagonist Newt Scamander (Eddie Redmayne) sein Werk aufbewahrt, eine wunderschöne Welt der fantastischen Tierwesen. Ungemein bildgewaltig gibt David Yates wider, wie sich die zoologische Vielfalt in der Magierwelt vorstellen lässt. Da sind Tiere zugegen, die Abwandlungen der Fauna der realen Welt sind, was die Beschränktheit des menschlichen Geistes im Bezug auf komplette Neuerungen beweist. Wenn zum Beispiel Schlangen mit Vogelflügeln gepaart werden, nennt man die „Occamy". Tatsächliche Neuerungen sind aber leider nicht dabei. Ferner werden auch nur sehr wenige Tiere gezeigt, die aus den Harry Potter-Filmen stammen. Gerade darauf müssen sich wohl unzählige Fans gefreut haben. Auch wenn Rowling sich von der Welt um Harry Potter losgesagt hat, ist die Affinität dazu nicht zu leugnen.
Warner Bros. hat weitere vier Teile des Films bis 2020 angekündigt.
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